Guten Tag,
wer mich schon etwas kennt, weiß, dass ich durchaus eine gewisse Skepsis gegen die „Beratungsflut“, die sich von Tag zu Tag und sogar von Stunde zu Stunde über Selfpublisher ergießt, hege. Ein Problem ist, dass Selfpublisher, die nun einmal alle Aufgaben, die bei einer Buchveröffentlichung anfallen, selbst machen, delegieren und organisieren müssen, Rat brauchen, um sich bezogen auf ihre vielfältige Arbeit weiterzuentwickeln und zu lernen. Allerdings ruft genau das Schwärme von Leuten auf den Plan, die besonders gern für andere schlau sind. Nicht, dass viele von ihnen keine Ahnung haben. Aber, was zu viel ist, ist zu viel. Und damit Selfpublisher überhaupt arbeiten können, praktisch umsetzen können, was ihnen geraten wurde, ist man sich selbst schuldig, die Anzahl der Ratgeber, die man in gedruckter Form oder im Web nutzt, sinnvoll zu begrenzen.
Ein zweites Problem ist, dass es offenbar ständig wechselnde Trendthemen gibt. Selbstverständlich liegen dabei auch Aspekte im Trend, die immer wichtig sind, Covergestaltung zum Beispiel. Coveritis, Socialmediaphrenie und Marketingose kommen immer wieder auf. Sie bleiben zwar meist nur wenige Wochen oder sogar nur wenige Tage. Aber vor allem, weil bei Trendthemen in einer „Akuten Phase“ nur ganz bestimmte Aspekte und Sichtweisen bearbeitet werden, führen sie zu sehr unangenehmen Beschwerden. So kommt es vor, dass in einer Phase der Socialmediaphrenie immer empfohlen wird, so oft als möglich alle sozialen Medien mit Informationen zu bedienen und in der nächsten als dringender Rat gegeben wird, sich bezogen auf die Präsenz in den sozialen Medien sehr fokussiert vorzugehen, denn weniger ist mehr und Informationen an alle sozialen Medien und passend zu ihrem Stil zu bedienen, ist nicht möglich und auch nicht ratsam, dann weiß man im Zweifelsfall bald nicht mehr, was man tun soll, was gerade jetzt wirklich wichtig ist, und wie man den Mittelweg findet.
Die Befassung mit Ratgebern zeitlich und auf diejenigen Ratgeber zu begrenzen, die man besonders gut versteht, mag und weiß, dass sie kompetent sind, ist wichtig. Aber, was ist bei all den Forderungen, die ein selfpublisher erfüllen muss, die wichtigste Eigenschaft. Und an diese Stelle kann ich einen Artikel von Marcus Johanus empfehlen, den der Thrillerautor gestern veröffentlicht hat:
https://marcusjohanus.wordpress.com/2018/01/14/die-wichtigste-eigenschaft-eines-selfpublishers/ . Er spricht mir aus der Seele, dass Beharrlichkeit die wichtigste Eigenschaft eines Selfpublisher ist. Nur mit Geduld und Beharrlichkeit, schreibt man ein Buch, findet man die passenden Menschen, die gut zuarbeiten, lernt man, überwindet man Zweifel und Enttäuschungen et c.
und wie bekommt man so ein dickes Fell? Wer viele der Tätigkeiten, die zum Selfpublishing gehören, mag und sich bewusst daran und an kleinen Fortschritten freuen kann, dem wächst die Wolle für die kalten Zeiten. Zusätzlich zum Schreiben noch andere Dinge zu tun, die Freude machen, von denen man spürt, dass man sie kann und der Umgang mit lieben Menschen, lassen die Wolle ebenfalls wachsen.
Liebe Grüße
Paula Grimm
P. S.: Und was auch hilft, ist sich die Einsicht bewusst zu machen, dass die Neunmalklugen auch nur Menschen sind, die mit Wasser kochen! 😉
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