Paulas Schreibtagebuch – Über das Genre meiner Bücher, den magischen Realismus

Die Frage nach dem Genre eines Buches sind immer wieder wichtig. Da ich auf die Frage, wovon meine Bücher in der Hauptsache handlen, geantwortet habe: „Von großen Mädchen und Frauen, die ihren Realitätssinn und ihre Vorstellungswelt gleichermaßen zum Überleben brauchen!“, liegt der magische Realismus als Genre auf der Hand.

Das ist als Spurenelement schon im Buch Orca angelegt. Im Felicitasroman ist es überhaupt nicht mehr zu übersehen. Und in stille Bylle geht es ebenfalls magisch und real zu. Allerdings ist der mythologische Hintergrund ein anderer als in den beiden ersten Büchern. Nicht die Mythologie der Indianer sondern der Antike kommt in stille Bylle vor.

Hier kommt jetzt der Artikel über den magischen Realismus, den ich im Jahr 2016 im Felicitasblog veröffentlicht habe, und der sich am Beispiel des Felicitasromans mit dem Genre befasst.

„Guten Tag Ihr Lieben,

heute ist ein guter Tag, um Gedanken zum Thema

Genre des Felicitasromans zu veröffentlichen, nachdem ich am Freitag in diesem blog bereits den Artikel über Felicitas’ Krafttier eingestellt habe: https://felicitasblogblog.wordpress.com/2016/07/08/im-zeichen-des-pumas-felicias-krafttier/. Doch Salvadora, das Pumaweibchen, ist nicht das einzige magische Element im Buch.

Vor allem aus diesem Grund antworte ich auf die Frage, welchem Genre ich den Roman zuordne, dass es sich um einen Roman im Stil des magischen Realismus handelt. Diese Schublade mache ich auf, damit ich nicht ausersehen in ein anderes Fach gestopft werde, beispielsweise in die Schublade Fantasy, obwohl es verwandtschaftliche Beziehungen zwischen diesen beiden Genres gibt.

Es ist kein Zufall, dass in meinem Romanprojekt auf die Vorstellung der Indianer, die besagt, dass Menschen vom Wesen ihrer Krafttiere auf ihrem Lebensweg begleitet werden, Bezug genommen wird. Das Genre des magischen Realismus begeistert mich schon sehr lange. Und mein Schreiben ist vor allem von der Art des Stils geprägt, wie man ihn in Süd- und Mittelamerika findet. Informationen zu dieser Kunstgattung findet Ihr unter dem Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Magischer_Realismus.

Der Begriff magischer Realismus taucht erstmals im Jahr 1925 in einem Artikel über eine Ausstellung auf. Diese Auseinandersetzung mit den Ausstellungsinhalten wurde von Franz Roh verfasst und in die spanische Sprache übersetzt. So gelang auch der Begriff des magischen Realismus in die gesamte spanisch sprachige Welt, wo er wörtlich übersetzt als Realismo magico bezeichnet wird.

Das Genre, das aus faktisch realen Elementen und aus Aspekten der Mythologie, der Traumwelt, religiösen Inhalten, der Phantastik etc. komponiert ist, kam über Argentinien nach Süd- und Mittelamerika, wo es nicht nur in der bildenden Kunst sondern vor allem in der Literatur sehr eigenständige Ausdrucksformen bekam und etwa ab 1948 entwickelte sich gerade im Bereich der Literatur Lateinamerikas eine vielstimmige Art des magischen Realismus.

Autoren wie Alejo Carpintier, Gabriel Angel Asturias und Arturo Oslar Petri sind die magischen Realisten der ersten Stunde für die lateinamerikanische Literatur.

Sie grenzen ihre Literatur selbstbewusst gegen die Werke des magischen Realismus, wie er in Europa geschaffen wurde ab. Sie schöpfen ihr neues Selbstbewusstsein und die betonte Eigenständigkeit ihrer magisch realen Literatur aus der Erfahrung, dass in den Kulturen Süd- und Mittelamerikas faktisch reale und magisch reale Elemente im Alltag der Menschen verwurzelt sind. so dass diese beiden Elemente, die den magischen Realismus eigen sind, gleichberechtigt nebeneinander wirken und in die Literatur eingehen können.,

während in Europa und den vereinigten Staaten faktische und magische Wirklichkeit als unvereinbare Wiedersprüche angesehen werden, was sich selbstverständlich auch auf ihre Gewichtung und Interpretation in der Kunst auswirkt.

Im oben genannten Artikel auf Wikipedia findet Ihr zusätzlich zu den Angaben zur Entwicklung des magischen Realismus auch Links zu bildenden Künstlern wie Matthias Brandys, Käthe Kollwitz etc. sowie zu Literaten aus aller Welt, die magisch real schreiben und zum Thema magischer Realismus in der Filmkunst.

Von bildender Kunst und Film verstehe ich nichts. Wer mich aber nach meinen Vorlieben im Bereich der Literatur fragt, dem kann ich spontan antworten, dass ich bezogen auf den magischen Realismus die bewohnte Frau von Gioconda Belli und Chronik eines angekündigten Todes von Gabriel Garciá Marquez ganz besonders schätze. Das zweite Buch, das ich gerade erwähnt habe, kommt auch im felicitasroman vor. Denn Felicitas hat es im Alter von acht Jahren aus der Leihbücherei geliehen, obwohl ihr die Bibliothekarin das Werk nicht aushändigen wollte. Und sie hilft einer Mitschülerin einen Aufsatz über die Frage zu schreiben, wer Angelica vor der Ehe entjungfert haben könnte. Ursprünglich wollte ich diese beiden Geschichten über die Lektüre des Buches und den Aufsatz im ersten Band des Felicitasprojekts auch erzählen. Aber das habe ich dann doch gelassen. Man kann eben nicht alles in den einen Roman packen. Was allerdings erwähnt wird, ist eine Erkenntnis aus dem weltberühmten Werk: „Man muss sich immer auf die Seite der Toten stellen.“

Felicitas’ weibliche Ahnenreihe stammt aus Peru. Und bei den Inkas und ihren Nachbarvölkern ist der Puma ein heiliges Tier. Sie lebt fernab der Heimat ihrer Großmutter und kennt diese Welt nicht aus eigenem faktischen Erleben. Es ist auch nicht abwegig zu denken, dass die Tatsache, das Felicitas ihren Vater nicht kennt, ihn ermitteln Mus, auch eine Leerstelle im faktisch realen Erleben, die in gewisser Weise durch den Zugang zu magisch realen Elementen ergänzt werden kann und tatsächlich ergänzt wird. Wie dem auch sei! Es gilt: „In der magischen Realität bestehen eigene Regeln. Und nichts, was hilft, hilft bei allem!“

Ich wünsche Euch gute Unterhaltung mit dem Felicitasroman, magischem Realismus aus verschiedenen Teilen der Welt und viel Erfolg bei der Arbeit an den eigenen Projekten!

Liebe Grüße

Paula Grimm

P. S.: Hier geht es zu den faktisch und magisch realen Erlebnissen von Felicitas: https://www.amazon.de/Felicitas-ersten-sieben-Leben-eines/dp/B077GVWM7D/ref=sr_1_2?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&keywords=Felicitas,+Paula+Grimm&qid=1553781527&s=digital-text&sr=1-2-catcorr.“

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Autor: PaulaGrimm2412

Paula Grimm ist das Pseudonym für meine Arbeit als Autorin. Ich wurde am 24. Dezember 1965 in Issum im Kreis Kleve geboren, bin seit Geburt vollblind und ursprünglich Diplompädagogin von Beruf. Seit Oktober 2004 lebe ich wieder am linken Niederrhein, war freiberufliche Lebensberaterin und Webtexterin für unterschiedliche Schreibbüros und Webportale und bin seit August 2016 offiziell freiberufliche Autorin. Ich bin prosaisch. Aber treibe es bezogen auf Prosatexte thematisch und stilistisch bunt.

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