Bloglese – Die perfekt passende Stimme des Erzählers finden und ausbauen

Guten Tag,

in jeder Kurzgeschichte, jeder Erzählung und jedem Roman ist die Stimme des Erzählers sehr wichtig. Gestern Nachmittag veröffentlichte Matthias Mating in der Selfpublisherbibel einen Gastbeitrag darüber, wie Autor*innen die passende <a href=“http://www.selfpublisherbibel.de/die-perfekt-passende-stimme-fuer-ihren-erzaehler-finden-und-aufbauen/“>Stimme des Erz&#65533;hlers</a> finden und

aufbauen können.

Gute Unterhaltung und viel Erfolg bei der Umsetzung der Vorschläge, z. B. bei der Charakterbefragung.

Liebe Grüße

Paula Grimm

Bloglese zum ersten Geburtstag – Ich höre Deine Stimme oder alte Freundschaft schützt vor Liebe nicht

Liebe Leserinnen und Leser,

als erste Reminiszenz zum ersten Geburtstag dieses Blogs stelle ich Euch den Link zum ersten Artikel in der Kategorie Kurzprosa ein. Er erschien am 30. Mai 2017. Und hier geht’s lang zur Geschichte:

https://www.paulagrimmsschreibwerkstatt.de/2017/05/30/ich-hoere-deine-stimme-oder-alte-freundschaft-schuetzt-vor-liebe-nicht/.

Ich wünsche Euch gute Unterhaltung mit diesem Text!

Liebe Grüße

Paula Grimm

Blogempfehlung für die Selfpublisherbibel – Lassen Sie Ihre Webseite sprechen

Guten Tag,

die Veränderung war mir bereits am Freitag aufgefallen. Denn im neuen Artikel der Selfpublisherbibel fand sich plötzlich eine Bedienleiste für einen Audiorekorder. Gestern habe ich mir den Beitrag, den ich im letzten Artikel empfohlen hatte, über den Player angehört. Eine weibliche Computerstimme las mir den Post vor. Die gewählte Stimme ist weiter von einem natürlichen Stimme entfernt als Petra, die Stimme, die ich für Voiceover gewählt habe. Aber sie war gut verständlich.

Im Jüngsten Artikel, den Matthias Matting heute veröffentlichte, klärt er die Abonnenten seines Blogs über die Neuerung auf. Den Post könnt ihr hier lesen und hören:

http://www.selfpublisherbibel.de/autoren-tipp-lassen-sie-ihre-website-sprechen/.

Polly ist ein Sprachtool von Amazon, das auch als Plugin für WordPress zur Verfügung steht. Der Titel des Artikels ist etwas irreführend. Denn Seiten und Tabellen in WordPress können mit dem Plugin nicht zum Sprechen gebracht werden. Aber für Beiträge stehen zwei weibliche und eine männliche Stimme bereit, mit denen es Besuchern Eures Blogs möglich ist, Eure Posts, z. B. im Auto Euren Ausführungen zu lauschen. Polly ist kostenpflichtig erhältlich. Im ersten Jahr könnt Ihr jedoch 5 Mio Zeichen kostenfrei zum Klingen bringen. Ich bin sehr gespannt auf die beiden STimmen, die ich noch nicht kenne und darauf, ob es wirklich so einfach wie im genannten Beitrag beschrieben ist, das Plugin zu aktivieren.

Liebe Grüße

Paula Grimm

Ich höre deine Stimme oder alte Freundschaft schützt vor Liebe nicht

Guten Tag,

 

so was kommt dabei heraus, wenn die Paula einen ganzen Samstag Nachmittag Zeit hat und zwei Wochen vorher im zarten Alter von 42 Jahren von Amors Pfeil getroffen wurde.

 

Liebe Grüße

 

Paula Grimm

 

Ich höre deine Stimme oder Alte Freundschaft schützt vor Liebe nicht

 

Das Telefon klingelt am Samstagnachmittag. Ich nehme den Anruf entgegen und sage, wie es meiner Gewohnheit entspricht, einfach nur meinen Nachnamen. Du antwortest ebenfalls auf eine ganz einfache Art mit einem kurzen Gruß und mit deinem Vornamen. Und ich höre deine Stimme, die ich mehr als ein halbes Jahr nicht habe hören dürfen. Du fragst mich nicht, warum ich mich so lange nicht gemeldet habe. Der Jubel, der in mir ausbricht, löst diese Frage aus. Ich höre deine Stimme nach dieser längeren Zeit, in der ich auf ihren Klang verzichten musste, nicht, als hörte ich sie zum ersten mal. Deine Stimme ist nicht nur meinem Ohr direkt beim ersten Ton vertraut, obwohl mit dem ersten Wort, das du zu mir sprichst, augenblicklich alles anders ist, als es bislang war. Ich höre deine Stimme und mir wird klar, dass sei mir seit so vielen Jahren vertraut ist, dass ich sie nicht mehr an den Fingern meiner linken Hand, der Hand, die von Herzen kommt, zählen kann. Ich höre deine Stimme und kann und will von der ersten Silbe an nichts Anderes als mich dir mit allen Fasern meines Seins anzuvertrauen. Ich höre deine Stimme und kann und will nichts weiter tun als sie mir zu Herzen zu nehmen. Und nach mehr als vierzig Jahren Lebenszeit bekommt das Wort Herzensmann für mich.

Ich höre deine Stimme, die wie eh und je tief und warm klingt. Etwas rau klingt sie auch, damit kein falsches Wort den Schwung bekommt, um einfach so „‚rauszurutschen“. Ich höre deine Stimme, und was diesem Gespräch auch folgen mag, ich spüre und weiß, dass mir jetzt jedes Wort und sogar jede einzelne Silbe, nur mir gilt. Ich höre deine Stimme und höre jedes einzelne Wort und sogar jede einzelne Silbe so gern, dass ich selbst kaum etwas sage, mich an dir satt hören möchte und einfach glücklich bin, deinen Plauderton zu vernehmen. Ich höre deine stimme. Das Hören braucht seine Zeit. Und Deine Worte brauchen ihre Zeit. Es ist Zeit, die wir uns füreinander nehmen. Es ist Zeit, die wir einander schenken. Es ist Zeit, die uns im wahrsten Sinne des Wortes gehört. Und es ist Zeit, die uns nichts und niemand nehmen kann, was immer auch geschehen mag.

Ich höre deine Stimme und bin auch von Dankbarkeit erfüllt. Ich bin dankbar für deine offenen und persönlichen Worte, die du im Verlauf des Gesprächs vertrauensvoll an mich richtest, zu hören. Dankbar lasse ich zu, dass deine offenen Worte mein Ohr und mein Herz aufschließen. Voller Dankbarkeit nehme ich wahr und in mich auf, wie viel Freude in deiner Stimme klingt, Freude darüber, dass ich endlich ein offenes Ohr für dich habe und dir auch mein Herz öffne. Ich höre deine Stimme, die mir mit jedem Wort und sogar mit jeder Silbe sagt, wie sehr dich das Reden und mein Zuhören entspannt und stärkt. Und ich bin jetzt sehr dankbar dafür, was auch immer kommen mag.

Ich höre deine Stimme, wie sie sich von mir verabschiedet. Du entschuldigst dich dafür, nichtmehr Zeit für mich zu haben. Dafür müsstest du dich bei mir nicht entschuldigen. Denn ich merke sowieso, dass du dich schweren Herzens von mir verabschiedest, denn ich höre nicht nur deine Worte. Ich höre deine Stimme.

Und dann höre ich deine stimme nicht mehr. Ich habe den Hörer aufgelegt,

damit dieser Ton verstummt, damit es still ist an diesem Samstagnachmittag. Und das Telefon bleibt auch still. Aber ich höre plötzlich in der Stille eine Stimme in meinem Kopf. Ich höre eine stimme, deren klang ich in- und auswendig kenne. Ich höre eine Stimme, bei der ich nicht nur kein Vertrauen schöpfen kann und auch nicht mehr vertrauen will. Es ist die Stimme desjenigen Mannes, der meiner seit so vielen Jahren vollkommen habhaft werden will, dass ich diese nicht mehr an den Fingern meiner rechten Hand, der Hand, die die Arbeit tut, zählen kann. Er ruft mich nicht regelmäßig aber doch zu oft an stillen Samstagnachmittagen an, da er die stille und das Stillsein nicht erträgt. Seine Stimme könnte angenehm sein durch ihre Tiefe. Doch er nuschelt und hastet vor sich hin, wenn er mit mir spricht. Und auch heute redet er von sich, von seinem Fußballverein und von dir, obwohl er dich kaum kennt. Und dann fragt er schließlich, was ausgerechnet ich mit einem neuen Verhältnis zwischen uns, mit einem offenen Herzen, einer neuen Wahrnehmung und deiner Zuneigung überhaupt anfangen kann.

© Paula Grimm, Februar 2008

%d Bloggern gefällt das: